Die in Marburg ansässige Von Behring-Röntgen-Stiftung zur Förderung der Hochschulmedizin in Gießen und Marburg hat ein neues Vorstandsmitglied.
Die Gießener Radiologin Prof. Dr. Gabriele Krombach wurde durch die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, MdL, auf die Dauer von fünf Jahren zur neuen Vizepräsidentin bestellt. Die 51-Jährige hat am 1. Oktober die Nachfolge von Prof. Dr. Birgit Lorenz angetreten. Seit 2015 war die Gießener Augenspezialistin Vizepräsidentin der Von Behring-Röntgen-Stiftung.
Stiftungspräsident Friedrich Bohl würdigte die Verdienste der scheidenden Vizepräsidentin. Er bedankte sich bei Prof. Dr. Lorenz für ihr Engagement, insbesondere in Bezug auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, eine der Kernaufgaben der Von Behring-Röntgen-Stiftung. Zugleich hieß er ihre Nachfolgerin herzlich willkommen. „Mit Prof. Dr. Krombach gewinnen wir eine renommierte Forscherin mit großer Expertise und reichhaltigem Erfahrungsschatz. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit“, erklärte Friedrich Bohl in seiner Begrüßungsrede.
Prof. Dr. Gabriele Krombach leitet seit 2010 als Direktorin die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Gießen. Nach ihrem Studium der Humanmedizin von 1989 bis 1996 an der Rhein-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen, war sie zunächst für ein Jahr Assistenzärztin an der Klinik für Neurochirurgie. 1997 wechselte sie in die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Aachen. Seit 2003 ist Prof. Dr. Gabriele Krombach Fachärztin für Radiologie. Sie habilitierte im gleichen Jahr. Seit 2004 war sie Oberärztin und von 2006 bis 2010 leitende Oberärztin an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Aachen. Zusätzlich hat Prof. Dr. Krombach im Jahr 2012 einen Masterabschluss im Studiengang „Health Business Administration“ an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg erlangt.
Prof. Dr. Gabriele Krombach ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen und berufsspezifischen Gesellschaften und Verbänden. Als Gutachterin ist sie für nationale und internationale Fachzeitschriften und Drittmittelinstitutionen tätig. Sie ist Herausgeberin und Mitherausgeberin verschiedener anerkannter Fachbücher und -zeitschriften. In ihrer bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn hat sie bereits über 200 wissenschaftliche Arbeiten publiziert und über 30 Buchbeiträge verfasst. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Interventionelle Magnetresonanztomographie, Lungendiagnostik, Kardiale Magnetresonanztomographie sowie HNO-Bildgebung.
Als Vizepräsidentin der Von Behring-Röntgen-Stiftung hat sie gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen die Aufgabe, die Förderrichtlinien und das jährliche Förderprogramm der Stiftung aufzustellen, die strukturierte Kooperation der beiden medizinischen Fachbereiche in Marburg und Gießen zu stärken sowie die ordnungsgemäße Verwendung und Verwaltung der Stiftungsgelder zu gewährleisten.
Die in Marburg ansässige Von Behring-Röntgen-Stiftung wurde am 8. September 2006 vom Land Hessen als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts errichtet. Mit einem Stiftungskapital von 100 Millionen Euro, aus dessen Zinserträgen die Förderung erfolgt, gehört sie zu den größten Medizinstiftungen in Deutschland. Gegründet wurde sie im Zuge der Fusion der Universitätskliniken Gießen und Marburg im Jahr 2005 und der anschließenden Privatisierung 2006 mit dem Ziel, an beiden Standorten neue Perspektiven für die Hochschulmedizin zu sichern und zu entwickeln. Der Vorstand wird durch einen wissenschaftlichen Beirat aus derzeit 16 renommierten medizinischen Experten unterstützt. Er berät die Stiftung bei allen fachlichen Angelegenheiten, insbesondere der Verwendung der Stiftungserträge für die Forschungsförderung. Seit ihrer Gründung hat die Von Behring-Röntgen-Stiftung bereits rund 21 Millionen Euro für über 120 medizinische Forschungsvorhaben der Philipps-Universität Marburg und der Justus-Liebig-Universität Gießen bewilligt.