Im KühlhausBerlin mit seiner klassisch modernen Industriearchitektur zeigt sich die Messe dieses Jahr auf 4 Etagen. Den aktuellen Stand der Angewandten Kunst präsentieren hier rund 100 Angewandte Künstler, die die Objekte auch verkaufen. Das Haus bietet zudem Platz für zwei Sonderausstellungen: Haus Brandenburg und die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen.
Die Initiative Haus Brandenburg ist aus einem studentischen Projekt der Fachhochschule Potsdam entstanden. Sie bringt Handwerk und Design für die Entwicklung neuer regionaler und nachhaltiger Produkte zusammen. In kooperativer Arbeit entstehen Objekte, die von Brandenburger Handwerksbetrieben und Manufakturen gefertigt werden. Übergeordnetes Ziel ist der Kultur- und Traditionserhalt des produktorientierten Handwerks. Die Sonderausstellung zeigt Prototypen von Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Es ist die erste Kollektion von Haus Brandenburg
Warum sind divers aufgestellte Start-ups erfolgreicher? Wodurch wird die Bewerbung Hildesheims zur Kulturhauptstadt 2025 sichtbar? Wie lässt es sich trotz Corona studieren? Diese und mehr Fragen beantworten Studierende der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim. Die Fakultät präsentiert in der Sonderausstellung Arbeiten aus den Kompetenzfeldern Advertising Design, Branding Design, Digital Environments, Farbdesign, Grafikdesign, Innenarchitektur, Lighting Design, Metallgestaltung und Produktdesign.
Birgit Borstelmann aus Hamburg ist eine der über 100 Aussteller. Ihr Objekt „Maulheld“ schmückt das diesjährige Plakat. Die Goldschmiedin baut einzigartige mechanische Objekte. Dafür nutzt sie alte Gebrauchsgegenstände und füllt sie mit individuell angefertigten Holzmechaniken. Es entstehen Weltenbummler, Kosmopoliten, einäugige Banditen, Straßenkreuzer und kleine Maulhelden. Der Tradition mechanischer Kinderspielzeuge folgend wird bei den Straßenkreuzern die Kurbel durch Räder ersetzt. Indem man sie vor oder zurück bewegt, erwachen die Objekte zum Leben. Die minimalistischen Maulhelden klappern und plappern. Sie haben einiges zu vermelden, dafür bekommen sie auf der Zeughausmesse Raum.
Rund 60 der über 100 Aussteller haben ihre Werkstätten in Berlin/Brandenburg. 5 kommen aus Dänemark, Frankreich, Italien, Litauen und den Niederlanden. 27 Aussteller sind zum ersten Mal auf der Zeughausmesse zu sehen.
Die Zeughausmesse ist eine der wichtigsten Leistungsschauen der Angewandten Kunst in Deutschland und neben dem Kunstgewerbemuseum und dem Direktorenhaus eines der drei großen Foren dieser Kunstsparte in Berlin. Die Frage „Darf Kunst kein Handwerk haben?“ steht in Raum, wenn man sieht, wie wenig Unterstützung die Angewandte Kunst hierzulande bekommt. Das wichtige Forum Zeughausmesse finanziert sich ohne Fördermittel. Für den Erhalt von Landesfördermittel scheint sie nach der gängigen Praxis zum einen zu kommerziell oder zum anderen zu künstlerisch. Auch Dank der langjährigen Unterstützung des Deutschen Historischen Museums und diesem Jahr des Kühlhauses ist die Zeughausmesse das wichtige Winterevent der Angewandten Kunst in Berlin. Veranstalter der Zeughausmesse ist der Berufsverband Angewandte Kunst Berlin/Brandenburg e.V.
Die Berliner Volksbank stiftet seit 2004 die Preise für Angewandte Kunst. Eine Fachjury aus Museumsdirektoren, Galeristen, Professoren, Journalisten und Künstlern wählt unter allen Ausstellern 4 Künstler für herausragende Leistungen aus. Für viele Künstler ist der Preis ein wichtiger Schritt in ihrer künstlerischen und wirtschaftlichen Entwicklung.
- 4. Zeughausmesse für Angewandte Kunst und Design, Arts & Crafts Days
Öffnungszeiten 12. November 2020, 14 bis 18 Uhr 13. November 2020, 10 bis 18 Uhr 14. November 2020, 10 bis 21 Uhr 15. November 2020, 10 bis 18 Uhr
Eintritt Zeughausmesse 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre frei, ermäßigten Eintritt erhalten (ausschließlich gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises) Schüler/Schülerinnen und Auszubildende über 18 Jahre, Teilnehmer/Teilnehmerinnen des Bundesfreiwilligendienstes, Studierende, Arbeitslose und Inhaber des Berlin Passes sowie Schwerbehinderte mit 50% MdE (Minderung der Erwerbsfähigkeit) und mehr und ihnen Gleichgestellte. Offener Abend am 14. November 2020 von 18 bis 21 Uhr mit freiem Eintritt.
Im Interesse der Lesbarkeit haben wir auf geschlechtsbezogene Formulierungen verzichtet. Selbstverständlich sind immer Frauen und Männer gemeint, auch wenn explizit nur eines der Geschlechter angesprochen wird.
Die Zeughausmesse versteht sich als Treffpunkt der Angewandten Kunst in Berlin. Sie bietet einer breiten Öffentlichkeit die Gelegenheit, angewandten Künstlern zu begegnen und hochwertige Gebrauchsgegenstände zu kaufen. Publikum wie Künstlern eröffnet sie zudem stets neue Einblicke in jene Kombination von Materialbeherrschung und ästhetischer Vollendung, die zur Herstellung von Modern-Craft-Objekten unerlässlich ist.