{"id":129798,"date":"2022-10-11T04:59:25","date_gmt":"2022-10-11T02:59:25","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kunst-als-wissenschaft.de\/digitalisierung-des-aeltesten-bootes-aus-der-kolonialzeit-mithilfe-von-3d-scantechnologie-von-artec-3d\/"},"modified":"2022-10-11T04:59:25","modified_gmt":"2022-10-11T02:59:25","slug":"digitalisierung-des-aeltesten-bootes-aus-der-kolonialzeit-mithilfe-von-3d-scantechnologie-von-artec-3d","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kunst-als-wissenschaft.de\/digitalisierung-des-aeltesten-bootes-aus-der-kolonialzeit-mithilfe-von-3d-scantechnologie-von-artec-3d\/","title":{"rendered":"Digitalisierung des \u00e4ltesten Bootes aus der Kolonialzeit mithilfe von 3D-Scantechnologie von Artec 3D"},"content":{"rendered":"

Grabungsarbeiten f\u00fcr den Bau einer neuen Metrostation in der australischen Metropole Sydney f\u00fchrten zum Fund eines arch\u00e4ologischen Unikats, das mittels 3D-Scans digitalisiert wurde<\/span><\/p>\n

Kalifornien\/USA, 10. August 2021 \u2013 Wenn man von au\u00dfergew\u00f6hnlichen Begegnungen in Australien berichtet, so denkt man wohl zuerst an ein ungew\u00f6hnliches, wom\u00f6glich gef\u00e4hrliches S\u00e4uge- oder Kriechtier, das sich seinen Weg in die Stadt gebahnt hat. In diesem Fall ist die Begegnung weniger lebensbedrohlich, denn es handelt sich um den Fund eines Bootes, das aus Zeiten der europ\u00e4ischen Kolonisierung stammt. <\/p>\n

Am Standort der zuk\u00fcnftigen Barangaroo Metro Station stie\u00df das Team der Silentworld Foundation, einer australischen Non-Profit-Organisation, die sich auf Meeresarch\u00e4ologie, Geschichte, Kultur und deren Erbe konzentriert, auf eine historische Schiffswerft. Das Gebiet ist nach Barangaroo benannt, einer Aborigine-Frau des Cammeraygal-Clans, die zur Zeit der europ\u00e4ischen Kolonisierung eine m\u00e4chtige Anf\u00fchrerin war. <\/p>\n

Einsatz moderner 3D-Scantechnologie sorgt f\u00fcr effiziente Verarbeitung historischer Artefakte<\/p>\n

Es gab lange Diskussionen dar\u00fcber, wie das 12 Meter lange und drei Meter breite Boot, das vermutlich aus der Zeit um 1820 stammt, ausgegraben werden sollte \u2013 in einem St\u00fcck oder in kleineren Teilen. Schlie\u00dflich wurde es als sicherer erachtet, das Objekt zu zerlegen, jedes Teil zu entfernen, vor Ort zu erfassen und zu verpacken, um es sp\u00e4ter in gek\u00fchlten Versandcontainern zu transportieren. Die Aufgabe des Teams bestand nun darin, alle Einzelheiten \u00fcber das Boot in Erfahrung zu bringen, es digital zu erfassen und nachzubauen, w\u00e4hrend das Originalboot f\u00fcr die Ausstellung vorbereitet wurde. Dieses Vorhaben wurde durch die professionellen 3D-Scanner und die zugeh\u00f6rige Scansoftware von Artec 3D realisiert. Alternativ w\u00e4ren hier auch 2D-Zeichnungen m\u00f6glich gewesen, die zwar kosteng\u00fcnstiger, aber daf\u00fcr wesentlich zeitaufw\u00e4ndiger und ungenauer sind.<\/p>\n

Ein besonders interessantes Projekt ist es nicht nur aufgrund der Tatsache, dass das ausgegrabene Boot das \u00e4lteste in der australischen Kolonialzeit gebaute Schiff ist, sondern auch wegen der Art und Weise, wie die Digitalisierung und Konservierung vonstattengingen. Mit dem Einsatz von 3D-Scannern erh\u00e4lt man eine objektive 3D-Reproduktion des Holzes selbst, sowohl mit dessen Geometrie wie auch seiner Farbe. Artec Eva ist das Flaggschiff unter den Scannern von Artec 3D, und das aus gutem Grund: Der leichte, tragbare 3D-Scanner ist vielseitig einsetzbar und die ideale Wahl f\u00fcr die Erstellung pr\u00e4ziser, strukturierter 3D-Scans. Das Scannen mit dem Strukturlicht eignet sich besonders f\u00fcr kleine bis mittelgro\u00dfe Objekte in den unterschiedlichsten Branchen, von Wissenschaft und Bildung bis hin zur Kunst- und Designszene. Dabei sind die zu scannenden Objekte sehr vielf\u00e4ltig, ganz gleich, ob es sich um eine menschliche B\u00fcste oder ein 200 Jahre altes Boot handelt. <\/p>\n

Da jedes der fast 300 Teile so verpackt und gelagert wurde, dass seine urspr\u00fcngliche Form beziehungsweise die Form, in der es gefunden worden war, erhalten blieb, mussten die Teile unmittelbar nach dem Auspacken erfasst werden. Im Anschluss kamen die einzelnen Teile wieder ins Wasser, wobei sie ihre Form ver\u00e4ndern h\u00e4tten k\u00f6nnen. Das bedeutet, dass alles \u00e4u\u00dferst effizient und pr\u00e4zise vonstattengehen musste. Dabei wurden einige der d\u00fcnneren Teile, wie beispielsweise die Planken, aufgeh\u00e4ngt. So wurde sichergestellt, dass das Scannen in nur einem Durchgang erfolgen konnte.<\/p>\n

Nach der Verarbeitung der Scandaten in der Software Artec Studio importierte das Team die 3D-Modelle in die Modellierungssoftware Rhino, wo sie die wichtigsten Merkmale noch einmal betonten. Der Vorgang des 3D-Scannens sowie die sp\u00e4tere Bearbeitung ist ein einfacher Prozess, der sofort digitale Volumenk\u00f6rper liefert, sodass die Kanten nicht nachgezeichnet werden m\u00fcssen. Durch dieses Verfahren waren alle Arbeiten innerhalb eines Monats erledigt \u2013 ein gro\u00dfer Unterschied zu herk\u00f6mmlichen Prozessen, die \u00fcber ein Jahr gedauert h\u00e4tten.<\/p>\n

W\u00e4hrend die Teile des Bootes behandelt und einem Prozess unterzogen wurden, bei dem das Wasser im Holz durch fl\u00fcssiges Wachs ersetzt wird \u2013 eine Methode, die bei ber\u00fchmten Schiffen wie der englischen Mary Rose und der schwedischen Vasa angewandt wurden \u2013 fanden zeitgleich weitere Arbeiten statt, um die Ankunft des Bootes in seinem neuen Zuhause im Australian National Maritime Museum vorzubereiten. Nach einer Beize in Chemikalien kamen die H\u00f6lzer schubweise in einen Gefriertrockner. Danach wurden sie weiter gereinigt und gepflegt, bis der Wiederaufbau innerhalb der n\u00e4chsten zwei bis drei Jahre erfolgen kann. Dazu m\u00fcssen anhand der 3D-Modelle ma\u00dfstabsgetreue Versionen jedes einzelnen Teils gedruckt werden, bevor der Zusammenbau der H\u00f6lzer im Galerieraum beginnt. Es wird also eine kleine ma\u00dfstabsgetreue Puzzleversion des Bootes geben. Und wenn dieses zusammengesetzt ist, geschieht dies auch mit dem originalen Boot. <\/p>\n

W\u00e4hrend der gewaltige Kraftakt zur Aufbereitung dieses Oldtimer-Bootes f\u00fcr das heutige Publikum seinen Lauf nimmt, regt die Geschichte dahinter Ideen an, wie das Leben damals gewesen sein k\u00f6nnte. Zwar erf\u00fcllte das Boot keinen kommerziellen Zweck, doch war es robust gebaut und wurde f\u00fcr kleine F\u00e4hrfahrten flussauf- und abw\u00e4rts, innerhalb der Hafenperipherien und vielleicht sogar entlang der K\u00fcste genutzt. Man kann sich heute nur vorstellen, was der Bootseigner wohl sagen w\u00fcrde, wenn er Jahrhunderte sp\u00e4ter sein starkes und doch bescheidenes Boot sehen k\u00f6nnte, in seinem neuen Zuhause, wo es durch modernste 3D-Scantechnologie so aufbereitet wurde, damit sich in Zukunft viele Besucher ein Bild davon machen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Artec 3D ist ein internationales Unternehmen mit Sitz in Luxemburg und Niederlassungen in den USA (Santa Clara), China (Shanghai) und Russland (Moskau). Artec entwickelt und produziert innovative 3D-L\u00f6sungen mithilfe eines Teams hochkar\u00e4tiger Experten f\u00fcr die Erfassung und Verarbeitung von 3D-Oberfl\u00e4chen wie auch f\u00fcr biometrische Gesichtserkennung. Die Produkte und Dienstleistungen von Artec werden in vielen Branchen eingesetzt, so zum Beispiel in der Sicherheitstechnik und im Ingenieurswesen, in Medizin, Medien und Design, in Unterhaltung, Mode, Denkmalpflege und f\u00fcr vieles andere mehr.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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